Inhalt Was wächst Wo? Was blüht Wann?

Heilpflanze

Rundblätteriger Sonnentau, Drosera rotundifolia L.

Sonntau - Sintau - Sonnenlöffel - Perlknöpfe - Edler Widerton

Vorkommen: Moore, sumpfige torfige Wiesen, an Grabenrändern zwischen Torfmoos

Familie: Sonnentaugewächse

Blütezeit: Juli / August

Kennzeichen: Die ausdauernde kleine Pflanze besitzt eine grundständige Rosette langgestielter Blätter, deren kreisrunde Spreite oberseits mit zahlreichen langgestielten roten Drüsen besetzt ist. Die Drüsenköpfchen scheiden ein klebriges Sekret aus, das unter anderem eiweißspaltende Fermente und Säuren enthält. Berührt ein kleines Insekt eines dieser Drüsenhaare, so bleibt es daran kleben und vermag sich, wenn es nicht gerade über eine enorme Kraft verfügt, nicht mehr zu befreien. Durch eigentümliche Krümmungsbewegungen der gestielten Drüsen wird die Beute gegen die Mitte des Blattes geschoben und dort von nahezu sämtlichen gestielten Drüsen, die ebenfalls Krümmungsbewegungen in Richtung der Beute ausgeführt haben, berührt und mit Schleim bedeckt. Das Tier wird von den Verdauungssäften vollkommen verdaut; lediglich der Chitinpanzer bleibt, weil unverdaulich, zurück. Die Eiweißspaltprodukte (Aminosäuren) werden von den Drüsenhöpfchen aufgesogen. Die Verdauung kleiner Insekten und die Aufnahme stickstoffhaltiger Eiweißbausteine bedeutet für die auf stickstoffarmem Moorboden wachsende Pflanze einen bedeutenden Vorteil. Mit Fleisch oder Insekten gefütterte Sonnentauarten zeigen ein üppigeres Wachstum und reichlichere Frucht- und Samenbildung als nicht mit Fleisch gefütterte Pflanzen. Die kleinen Blüten sind in traubigen Wickeln angeordnet und nur des Vormittags bei Sonnenschein geöffnet.

Verwendete Teile: Das blühende Kraut

Sammelzeit: Juli / August. Sonnentau steht unter Naturschutz und darf daher ohne besondere Erlaubnis weder abgepflückt noch ausgegraben werden.

Anwendung: Sonnentau ist ein gutes und beliebtes Keuchhustenmittel; er hilft aber auch bei Kehlkopfentzündung, Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit.