Inhalt Was wächst Wo? Was blüht Wann?

Heil- und Ölpflanze

Garten- oder Schlafmohn, Papaver somniferum L.

Ölsaat - Magsamen

Heimat und Verbreitung: Er ist wahrscheinlich durch Kultur aus dem im Mittelmeergebiet heimischen Borstenmohn hervorgegangen. Jetzt wird er in fast allen Ländern der subtropischen und gemäßigten Zone feldmäßig als Ölpflanze angebaut.

Blütezeit: Juni - August

Kennzeichen: Der einjährige, etwa 1 m hoch werdende, steifaufrechte Gartenmohn führt in allen Teilen einen weißen Milchsaft. Seine kahlen blaugrünen Blätter sind ungestielt und umfassen etwas den Stengel. Die großen einzelnen Blüten bestehen aus 2 früh abfallenden Kelchblättern, 4 großen lilaweißlichen Blütenblättern, vielen dunklen Staubgefäßen und einer fast kugeligen Kapselfrucht, die sich bei der Reife unter der dachartigen Narbe mit Streulöchern öffnet. Die vielen grauweißen oder schwärzlichen Samen werden daraus durch den Wind verstreut.

Verwendete Teile: Die Samen, das aus den Samen ausgepreßte Mohnöl, der eingedickte Milchsaft der Pflanze (das Opium) und die unreifen Fruchtschalen.

Erntezeit: August / September.

Anwendung: Mit der aus dem getrockneten Milchsaft hergestellten Opiumtinktur bekämpft man heftige Durchfälle und Ruhr. Aus dem Opium wird das sehr giftige Alkaloid Morphium gewonnen, das durch seine schmerzstillende und betäubende Kraft schon vielen Schwerkranken und Schwerverletzten Linderung ihrer Leiden gebracht hat.

Beachte: Opium, Morphium und die anderen Opium-Alkaloide sind für unseren Geist und Körper sehr schädliche Gifte; sie ruinieren allmählich die Nerven und untergraben die Kräfte und Widerstandsfähigkeit des Körpers, so daß morphiumsüchtige Menschen bald sterben.