Inhalt Was wächst Wo? Was blüht Wann?

Heil-, Öl- und Faserpflanze

Lein, Linum usitatissimum L.

Spinnlein - Flachs - Glix

Heimat: Unser Lein ist eine uralte Kulturpflanze, deren Herkunft unbekannt ist.

Familie: Leingewächse.

Blütezeit: Juni - August.

Kennzeichen: Der einjährige Lein besitzt einen mit kleineren wechselständigen Blättern besetzten, oberwärts ästigen Stengel. In den Blattachseln stehen langgestielte himmelblaue Blüten mit 5 grünen Kelchblättern, 5 freien Blumenblättern, 5 Staubblättern, deren Fäden am Grunde verwachsen sind, und mit einem aus 5 Fruchtblättern gebildeten Fruchtknoten, der 5 freie, blaue Griffel trägt. Die Frucht ist eine fast kugelige, zehnfächerige Kapsel.
Je nachdem, ob die Kapseln bei der Reife von selbst aufspringen oder geschlossen bleiben, unterscheidet man in der Kultur 2 Hauptrassen, den Spring- und den Schließlein, und beim letzteren trennt man den Faserlein oder Flachs im engeren Sinne mit fast unverholzten, sehr langen Stengelfasern vom Öllein, der sich durch größeren Blüten- und Fruchtansatz und reichlichere Samenbildung, aber niederen Wuchs auszeichnet.

Verwendete Teile: Zu Heilzwecken benutzt man die Leinsamen und das Leinöl; zur Herstellung von Garnen und Geweben verarbeitet man die Stengelfasern.

Erntezeit: August / Anfang September.

Anwendung: Leinsamenmehl und Leinöl werden zu Auflagen oder zu Einreibungen bei Geschwüren, Hautentzündungen, Hautabschürfungen und Brandwunden gebraucht. Innerlich beseitigen Leinsamen oder der Leinsamentee Darmträgheit und Stuhlverstopfung.

Bemerkungen: Nach Funden im Zweistromland scheint der Lein dort bereits im 5. Jahrtausend v. Zw. angebaut worden zu sein. Auch den Pfahlbauern an den Schweizer Seen war er in der jüngeren Steinzeit - also vor 5-6000 Jahren - bekannt.