Inhalt Was wächst Wo? Was blüht Wann?

Heil- und Würzkraut

Wacholder, Juniperus communis L.,

Reckholder - Machandelstrauch - Kranewitt - Kaddig

Vorkommen: Auf Heiden und steinigen Triften oder als Unterholz in Kiefernwäldern

Familie: Zypressengewächse in der Gruppe der Nadelhölzer

Blütezeit: April / Mal

Kennzeichen: Der pyramidenförmige immergrüne 2häusige Strauch hat kurze spitze Nadeln. Die Früchte sind erbsengroße Scheinbeeren, die im ersten Jahre grün sind und sich erst nach 2 Jahren blauschwarz verfärben.

Verwendete Teile: Die reifen Wacholderbeeren.

Sammelzeit: Oktober und November.

Anwendung: Wacholderbeeren dürfen nur in kleinen Mengen eingenommen werden, größere Gaben wirken durch das ätherische Öl stark reizend und können zu Entzündungen der Magen- und Darmschleimhäute sowie zu Nierenreizung führen. Man bedient sich der Wacholderbeeren zur Förderung von Appetit und Verdauung, sowie bei Wassersucht, Gicht, Rheuma, Harnverhaltung und bestimmten Erkrankungen der Atmungsorgane. Der durch Lösen des ätherischen Wacholderbeerenöles in Weingeist hergestellte Wacholderspiritus dient zu Einreibungen bei Gicht, Rheuma, Hexenschuß und Ischias.

Gewürz: Mit Wacholderbeeren würzt man Sauerkraut und Wildbret (Rebhuhn, Wildente, Auerhahn, Birkhuhn) oder weichliches Fleisch (Kaninchen, Ziegen- und Pferdefleisch) und macht es dadurch leichter verdaulich.

Volkskundliches: Der Wacholderstrauch galt seit alters her als wirksames Abwehrmittel gegen Zauberei und Hexenspuk und war zu vielen Kultgbräuchen unserer Vorfahren herangezogen worden.

Bemerkungen: Seit dem Jahre 1936 steht der Wacholderstrauch unter Naturschutz. Nur das Pflücken der reifen Beeren ist gestattet; das Abreißen von Zweigen oder das Umhacken der Sträucher ist aber verboten und wird bestraft.